29 Nov

Hänschen klein, sitzt allein, vor der Übung, brav und fein.
Lernt sich leicht, weiß sehr viel, was seiner Mutter sehr gefiel. Früh schon eine Klasse übersprungen, der Junge fühlte sich nie gezwungen.
Die Schule besuchte er mit Freude, wollte niemals Zeit vergeuden. Intelligent, ein Einserschüler, Hänschen machte niemals Fehler.
Jede Aufgabe löste er, für das Hänschen nichts zu schwer. Schnell schon hatte er maturiert und schließlich auch den Master studiert. 

Aber was nun anfangen mit all dem Wissen? Hänschen fühlte sich ganz schön beschissen.
Doch eines Tages, die große Chance! Hänschen fiel beinahe in Trance. Amerika, das große Glück! Das Land der Freiheit, ganz schön verrückt.
Ein Jobangebot hatte Hänschen nun, seine Mutter verfiel in Frustration.
„Wünsch dir Glück“ sagt ihr Blick, "aber bitte komm zu mir zurück."

 Hänschen aber war es leid, wollte Geld, Macht und Freiheit. Wozu sonst die harte Arbeit?
Hänschen fühlte sich nicht mehr klein, wollte ab nun an auch kein Hänschen mehr sein. Also ging er ganz allein, in die weite Welt hinein.

In Amerika angekommen, war Hans anfangs sehr benommen. Der erste Kontakt mit Drogen schnell, weil er dem Geldrausch schnell verfiel.
Nach 7 Jahre hatte er Geld und Macht. Er lernte schnell, was Geld aus den Menschen macht. Die Arbeit war hart, aber brachte ihn weiter. Sein Fluss aus Gier wurde immer breiter.
Er konnte sich leisten was er wollte, Frauen waren auch keine schwere Beute. Viele Prominente schon getroffen, ihm standen alle Türen offen.
Doch der Erfolg ließ ihn vergessen, der Mama einen Brief zu schicken. Da beschloss er sich zu melden, jedoch war die Nummer nicht mehr dieselbe.
Er suchte und suchte in seinem großen Villa, doch fand keinen Kontakt, keine einzige Nummer.
Das einzige, was er schließlich fand, hielt er lang in seiner Hand.

Auf der Karte stand geschrieben, “Auf immer werde ich dich lieben. Mein kleines Hänschen, du fehlst mir sehr. Weinen muss ich, der Abschied fällt schwer, habe jetzt kein Hänschen mehr. Bitte komme bald zurück, sonst werde ich vor Einsamkeit noch verrückt.“
Und dann fand er eine kleine Karte in der stand: „Deine Mutter war leider schwer krank. Der Krebs raffte sie schließlich dahin, unser herzliches Beileid in diesem Sinn“.

Hänschen kramte weiter in den Sachen, wollte sich dafür nicht verantwortlich machen. Er war zu berauscht und zu abgelenkt. Nicht einen Gedanken ans alte Leben verschenkt.
Langsam begann er sich zu besinnen. All die Zeiten konnte er nicht mehr zurückgewinnen.
Hans hatte das Wichtigste aus seinen Augen verloren.
Und das warf er sich noch sehr lange vor. Bis die Überdosis ihn schließlich überrollte und er eines Morgens nicht mehr aufwachen wollte.

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